Für Planer und Architekten

Bedeutung der Innenraumlüftung im Pandemiefall

Im Verlauf der Pandemie war ein Imagewandel der Raumlufttechnik in der öffentlichen Wahrnehmung zu beobachten. Im Lauf der Zeit wuchs die Erkenntnis, dass es für die Vermeidung der Infektionsübertragung in Innenräumen wichtig ist, einen ausreichenden Austausch von Raumluft und Außenluft sicherzustellen. Immer deutlicher wurde der Nutzen des Einsatzes von RLT-Anlagen: Nicht nur sorgen sie im normalen Betrieb für eine gesundheitlich zuträgliche Innenraumqualität, sie tragen auch erhöhten Anforderungen an die Aufbereitung der Raumluft Rechnung.

Einfluss der Lüftung auf den CO2– und den Aerosolpartikelgehalt in Räumen

Bedingt durch die Corona-Pandemie werden verstärkt Raumlufttechnische Anlagen und Luftreinigungsgeräte eingesetzt, um den Aerosolpartikelgehalt in der Raumluft zu verringern. Auch beim Einsatz von Luftreinigungsgeräten ist eine ausreichende Frischluftzufuhr erforderlich, damit Schadstoffe und CO2 abtransportiert werden. Für eine bedarfsgerechte Lüftung werden moderne RLT-Anlagen meist mit CO2-Regelungen ausgestattet. Der Beitrag von Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup stellt dar, wie diese Regelungen die Aerosolpartikelbelastung in der Raumluft beeinflussen. 

Anforderungen an die Lüftung und Luftreinigung zur Reduktion des Infektionsrisikos über den Luftweg

Im Vortrag erläutert Claus Händel Randbedingungen, die sich für die Lüftung aus der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung, der SARS-CoV-2-Arbeitsschutzregel und aus Hinweisen der DGUV ergeben. Das hier vorgestellte Bewertungsverfahren des FGK Status-Reports 52 für die Auslegung und den Nachweis einer ausreichenden Lüftung zur Verringerung des Infektionsrisikos basiert auf bekannten Vorgaben aus der DIN EN 16798-1. Mit dem Verfahren können Lüftung mit Außenluft, Luftreinigung und Fensterlüftung gleichrangig und pragmatisch dokumentiert werden.

Ambulanter OP nach DIN 1946 – 4, Hygienekonforme Geräte

Die Luft – einerseits als Lebensmittel, andererseits als mögliche Infektionsquelle – steht im Mittelpunkt eines Vortrags von Thorsten Becker, DAIKIN, und Mirko Märzdorf, OP-Air. Betrachtet werden die Änderung des Infektionsschutzgesetzes vom 22. April 2021, die keine nennenswerte Konkretisierung der Regelwerke für Luft- und Klimatechnik mit sich brachte sowie der Stand der Technik im Hinblick auf den Infektionsschutz in der Luft- und Klimatechnik und Lösungen für unterschiedliche hygienische Anforderungen.

Die Relevanz der Lüftungstechnik im Kontext der Pandemie

In dem Vortrag erläuterte Güntner Mertz die Relevanz der Lüftungstechnik im Kontext der Pandemie aus Verbandssicht. Neben Informationsmaterial, das der Fachverband Gebäude-Klima e. V., FGK und der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V., BTGA im Verlauf der Pandemie veröffentlicht haben, werden Stellungnahmen und Studien sowie Informationen zur Förderung thematisiert.

BTGA-Praxisleitfaden: Planung und Betrieb von RLT-Anlagen bei erhöhten Infektionsschutzanforderungen

Empfehlungen für den Betrieb raumlufttechnischer Anlagen unter den Randbedingungen der Covid-19-Pandemie