Die Entscheidung für eine umfangreiche Sanierung der Alexander-von-Humboldt-Gesamtschule fiel schon 2019.
Alle Fotos: EXHAUSTO by Aldes

Neue Lüftungstechnik verbessert Raumklima und Lernatmosphäre

Unter einem Dach vereint die Alexander-von-Humboldt-Schule im hessischen Viernheim die Bildungsgänge der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums. Im Zuge eines 2019 begonnenen Sanierungsprozesses wurden in einigen innenliegenden Räumen neue Lüftungsgeräte installiert.

Die Gesamtschule umfasst die Jahrgangsstufen 5 bis 13 (G9) und beherbergt rund 1.000 Schülerinnen und Schüler. Als Europaschule bereitet sie die Jugendlichen auf ein Leben im gemeinsamen Europa vor. Neben dem Regelschulbetrieb gibt es auch die Möglichkeit, gebundene Ganztagesklassen zu besuchen. Schwerpunkte des pädagogischen Konzeptes sind der Dialog mit Menschen anderer Länder und Kulturen, der Erwerb interkultureller Kompetenzen und die Wissensvermittlung.

Gerätetausch in sechs Schulräumen

Wie an nahezu allen Schulen in Deutschland dominierte auch in Viernheim etliche Monate lang die Corona-Pandemie den Alltagsbetrieb. Die Optimierung der Raumluft in den Klassen und sonstigen Einrichtungen der Schule ist seitdem landesweit ein zentraler Diskussionspunkt der Bildungseinrichtungen und der Sachaufwandsträger.

Für die Alexander-von-Humboldt-Gesamtschule war schon 2019, also vor dem Beginn der Pandemie, der Beschluss für eine umfangreiche Sanierung gefasst worden. Im Rahmen des Hygieneplans 6.0 des Landes Hessen mussten dann aufgrund der Corona-Situation im Oktober 2020 alle Raumlufttechnischen Anlagen getauscht werden, in sämtlichen Klassenräumen wurden CO2-Ampeln nachgerüstet und insgesamt 17 Sekundärluftreiniger aufgestellt.

In sechs innenliegenden Räumen waren ältere Lüftungsgeräte eingebaut, die Außenluft über Dachöffnungen ansaugten und in die Räume leiteten. Es handelte sich um Fachräume der EDV, den Musiksaal, einen Gruppenraum und einen Raum für textiles Arbeiten. Hier mussten die aus dem Jahr 1972 stammenden Altgeräte ersetzt werden, weil aufgrund der Corona-Auflagen die weitere Nutzung sonst nicht möglich gewesen wäre. Mit der Ausführung wurde die KKR Klima-Kälte-Reinraumtechnik GmbH (Langen) beauftragt. Die Aufgabe umfasste die Demontage der Altgeräte und ihre fachgerechte Entsorgung sowie den Einbau eines neuen dezentralen Lüftungsgerätes in jeden Raum.

In sechs innenliegenden Räumen – unter anderem im EDV-Raum – wurden Altgeräte durch neue dezentrale Lüftungsgeräte ersetzt.

Das Lüftungsgerät VEX308 sorgt mit Hilfe des integrierten CO2-Sensors dafür, dass die festgelegte maximale CO2-Belastung im Klassenraum eingehalten wird.

 

Dezentrales Zu- und Abluftgerät mit Gegenstromwärmetauscher

Die Verantwortlichen entschieden sich bei der Auswahl des neuen Systems für ein dezentrales Zu- und Abluftgerät mit Gegenstromwärmetauscher, der über 80 % Wärmerückgewinnung ermöglicht. Die integrierte Regelung arbeitet mit einem Zeitprogramm. Die Geräte erfüllten nicht nur die Vorgaben der Behörde, sie blieben zusätzlich im geplanten Kostenrahmen. Über einen integrierten CO2-Sensor und eine Drehzahlregelung wird die Luftmenge entsprechend dem Bedarf geregelt, sodass die Anlage selbsttätig den notwendigen Volumenstrom zum Einhalten der festgelegten maximalen CO2-Belastung im Klassenraum sicherstellt. Ein Schalter mit integrierter Zeitschaltuhr bietet eine zusätzliche Steuermöglichkeit. Der geringe Anteil an Wärmeenergie, der zur Komforttemperierung der Zuluft bei sehr niedrigen Außentemperaturen noch notwendig ist, wird durch ein integriertes Elektroheizregister erzeugt. Die Außenluft passiert einen F7-Panelfilter der Filterklasse ePM1O 60 %, bevor sie in den Raum gelangt. Die Abluft wird zum Schutz der Anlage durch einen M5 Panelfilter der Klasse ePM1 55 % geleitet.
Das Leistungsvolumen des Lüftungsgerätes beträgt 750 m³/h bei 35 Pa. Es entspricht der Hygienerichtlinie VDI 6022 und hat eine Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt).

 

Gesundheits- und lernförderndes Raumklima

Geplant war zunächst der teilintegrierte Einbau der neuen Geräte in die Zwischendecke. Die bereits bestehenden Öffnungen nach außen sollten später als Außenluftansaugung und Fortluft der dezentralen Geräte genutzt werden. Da sich die Umsetzung als zu aufwändig erwies, entschied man sich für die Montage von Unterdeckengeräten in den sechs Räumen. Dabei bestand die größte Herausforderung darin, die vorhandenen Dachdurchführungen zu verwenden. Um das bestehende Flachdach nicht zu beschädigen bzw. Kosten zu minimieren, wurden Kanalteile dafür angepasst. Insgesamt dauerte die Montage rund vier Wochen. Sie wurde zum Teil in den Ferien, zum Teil im laufenden Schulbetrieb durchgeführt. Die Finanzierung der Maßnahme wurde mit Fördermitteln unterstützt. Bisher gab die Schulgemeinde sehr positives Feedback. Die Geräte sind leise und die Luft ist durch die CO2-Steuerung, die sich flexibel an die Raumsituation anpasst, dauerhaft sehr gut. Lehrende und Lernende profitieren von einer gesundheits- und lernfördernden Raumluftqualität. 

Projekt im Überblick

  • Alexander-von-Humboldt-Gesamtschule in Viernheim, Hessen
  • Sanierung 2020 / 2021
  • Austausch der Lüftungsgeräte aus dem Jahr 1972 in sechs innenliegenden Räumen
  • Bauherr und Planer: Eigenbetrieb Schule und Gebäudewirtschaft

 

Technische Daten / Raumlufttechnische Anlage

Dezentrale Unterdecken-Lüftungsgeräte VEX308 mit Gegenstromwärmetauscher, EXHAUSTO by Aldes,
Leistungsvolumen 750 m³/h bei 35 Pa